Körper, Geist & Bildschirm II

Mai 22

Unser Arbeitsleben hat sich sehr verändert: für manche erst mit Corona und manche auch schon ganz lange. Wir sitzen ganz viel vor dem Bildschirm, immer häufiger auch nicht mehr in einem Büro, sondern daheim.

Da ist es manchmal gar nicht so leicht, in Bewegung zu bleiben. Aber nach meinem Dafürhalten ist Bewegung ein entscheidender Baustein für unsere körperliche und mentale Gesundheit.

Ich habe mich sehr über die Einladung von Sara Menzel-Berger zur Teilnahme an ihrer Blogparade gefreut, die unter dem Titel „Psychische Gesundheit im Online-Business“ steht. Das Thema spricht mich sehr an. Denn aus meiner persönlichen wie beruflichen Erfahrung kann ich sagen: Es ist wirklich eine große Herausforderung, gesund zu bleiben, wenn man viel am Bildschirm arbeitet.

1. Mach regelmäßig Pausen

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich erst lernen musste, dass es in Ordnung ist, Pausen zu machen. Und es gibt so vieles, was man in dieser Hinsicht lernen kann.

In stressigen Momenten hat man das Gefühl, keine Zeit für irgendetwas zu haben. Selbst ein tiefer Atemzug scheint Zeitverschwendung zu sein. Auch eine kurze Dehnungsübung scheint nicht drin zu sein. Für alles andere scheint auch keine Zeit zu sein: ausreichend zu Wasser trinken, etwas Gesundes zu essen, spazieren zu gehen - sogar für so grundlegende Bedürfnisse wie den Gang zur Toilette.

Daher ist es sinnvoll, langfristiger zu denken: Was macht mich auf Dauer gesehen stärker, und was schwächt mich? Denn ich brauche mich. Was wäre meine Arbeit, mein Sein, ohne mich?

Lies dazu auch: Mach mal Pause!

2. Atme mal durch

Ich liebe es, meinen Klienten kleine Atemübungen zu geben.

Ich erinnere mich noch gut: bevor ich die Grinberg Methode lernte, verbrachte ich wesentlich mehr Zeit als heute vor dem Computerbildschirm. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich in meinem vollen, stressigen Alltag keine Kapazität für tiefes Atmen hätte.

In meiner Anfangszeit – noch als Klientin - lernte ich von meiner Grinberg-Lehrerin, bevor ich den Bildschirm anmachte, eine, zwei, drei oder auch fünf Minuten lang tief zu atmen und dann erst mit der Arbeit zu beginnen. Und sobald ich den Bildschirm ausgemacht hatte, machte ich die Übung noch einmal

Das Erholsame daran ist, dass es dadurch für Körper und Geist einen klaren Start und ein klares Ende gibt.

Der Effekt ist wirklich großartig: Man schafft einen Moment, in dem man den Arbeitstag achtsam beginnt und ihn achtsam beendet. Es ist beruhigend und wohltuend, sich nicht achtlos vom Arbeitstag in den Feierabend und ins Bett zu begeben.

Ich kann diese kleine Atem- und Achtsamkeitsübung sehr empfehlen!

Lies auch: Atme, Baby!

3. Gönne deinen Augen eine Pause

Achtsamkeitsübungen bringen Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht.

Atmen ist eine Möglichkeit, Achtsamkeit zu üben. Eine andere ist, den Augen etwas Aufmerksamkeit zu schenken.

Wenn wir stundenlang auf Bildschirme starren, leiden unsere Augen sehr darunter. Eine einfache Augenübung nach einem langen Arbeitstag oder sogar während des Arbeitstages bringt die Augen aus ihrer gewohnten Position und verschafft ihnen eine wohltuende Pause von der ganzen Bildschirmarbeit.

Eine Möglichkeit ist es, die Augen einfach ein wenig zu bewegen: Schaue nach rechts, nach links, nach unten und nach oben. Dabei dürfen die Muskeln um deine Augäpfel ruhig ein bisschen ziehen. Das ist wahres „Stretching“ für die Augen!

  • Setze dich bequem auf deinen Stuhl.
  • Strecke den rechten Arm aus und deute mit dem Zeigefinger in die Ferne.
  • Ziehe mit dem Finger im Uhrzeigersinn langsam einen Kreis, der ungefähr der Größe deines Gesichts entspricht. Die Augen folgen dabei der Bewegung der Fingerspitze, der Kopf bleibt aber ruhig.
  • Wenn du den Kreis vollendet hast, entspann deinen Arm, schließe deine Augen und nimm wahr, wie du dich fühlst.
  • Wechsle zum linken Arm und zeichne mit dem Zeigefinger einen Kreis gegen den Uhrzeigersinn.
  • Sorge während der Übung dafür, dass du gleichmäßig und tief weiteratmest.

Lass dich überraschen, was das mit deiner Sehschärfe und deiner visuellen Wahrnehmung deines Arbeitszimmers macht.

Lies dazu auch meinen Blog Mach mal Pause! über die Möglichkeiten, die sMove! für die mentale und körperliche Gesundheit bietet.

4. Berührung ist wichtig

Durch Corona ist uns noch einmal deutlicher geworden, wie wichtig Berührung ist. Erst kürzlich hat mir ein guter Freund erzählt, wie sehr er Kleinigkeiten wie einen Handschlag vermisst. Wenn wir online arbeiten, fehlt die unmittelbare, körperliche Berührung besonders.

Digitale Berührung

Allerdings durfte ich durch Corona eine wirklich bahnbrechende neue Erfahrung machen: Man kann auch über den Bildschirm andere berühren. Für meine Arbeit hatte ich das immer ausgeschlossen, aber nach einer Weile konnte ich erfahren, dass meine Arbeit auch über die Distanz funktioniert. Der Bildschirm ist dann nicht mehr kalt und abweisend, sondern ich kreiere mit meinen Klienten eine heilsame Nähe.

Lies dazu auch: Wie, Online-Sitzungen, du machst doch Körperarbeit?!?

Direkte Berührung

Aber die direkte Berührung darf auf keinen Fall fehlen, wenn wir uns geistig und körperlich gesundhalten wollen. Schön ist es, wenn wir Partner und Freunde haben, die wir umarmen können oder die uns umarmen.

Auch sich selbst die Füße zu massieren, tut sehr gut. Footwork-Sessions (eine besondere Form der Fußreflexzonenarbeit nach der Grinberg Methode) sind ein weiterer Baustein der Pflege des eigenen Wohlergehens.

Wer noch mehr für sich tun möchte, kann Massagen nehmen oder auch Happy Body Sessions. Ich bin froh, dass ich immer wieder Grinbergsessions bei Kollegen nehmen kann: Da werden Körper und Seele auf wundervolle Weise angesprochen, und man fühlt sich erfrischt, belebt und verbunden mit sich und der Umwelt.

5. Spazierengehen tut so gut

Spätestens seitdem ich auf dem Jakobsweg war, finde ich es unverzichtbar, regelmäßige, ausgedehnte Spaziergänge zu machen. Das ist so wunderbar hilfreich, um den Kopf wieder freizubekommen, und auch eine tolle Möglichkeit, um die eigene Kreativität wieder sprudeln zu lassen. Das Wahrnehmen der Vielfalt in der Natur ist berührend und ich fühle mich schnell wieder verbunden mit dem Leben.

6. Abwechslung erfrischt Körper, Geist & Seele

Prinzipiell habe ich den Eindruck, dass es uns Menschen erfüllt, wenn wir für Abwechslung in unserem Leben sorgen. So kann man sich etwa auch um sich kümmern, indem man zwischen verschiedenen Arbeitspositionen abwechselt. Es macht Spaß, mal im Sitzen, mal im Stehen oder sogar lümmelnd auf dem Sofa zu arbeiten.

So bin ich etwa jahrelang glücklich gewesen, indem ich Ikeakisten aufeinandergestellt habe, um so auch mal im Stehen arbeiten zu können. Seit kurzem erfreue ich mich an einem Tischaufsatz, mit dem ich meinen Arbeitsplatz bequem in ein Stehpult verwandeln kann.

Und mir macht es auch Freude, meinen Laptop in einem Cafe aufzuklappen. Da kommt meine Kreativität vielmals erst so richtig in Fahrt!

Fazit:

Grundsätzlich stelle ich immer wieder fest, dass mein Credo - Leben ist Bewegung - sowohl der körperlichen als auch meiner geistigen Gesundheit dient, ganz im Sinne der alten Römer:

mens sana in corpore sano –

ein gesunder Geist in einem gesunden Körper.

Es ist hilfreich, die Sprache deines Körpers – sei es zum Beispiel in Form von unangenehmen Empfindungen und Beschwerden - nicht mehr nur als lästig zu empfinden. Wenn dein Körper „jammert“, wenn du dich nicht gut um ihn gekümmert hast, können die oben genannten Ideen eine Anregung sein, nach einem anderen Ansatz zu suchen.

Damit du – dein Körper, dein Geist und deine Seele – im Arbeitsleben vor dem Bildschirm, aber auch in allen anderen Lebensbereichen, gesund bleibst. Dieser Weg bringt dich auch in deiner persönlichen Entwicklung weiter, denn du nimmst dein Leben und deine Gesundheit in die Hand.

Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren und dass du deinen individuellen Weg findest, auf dem du mit deinem Körper und deiner Umwelt in Kontakt bleibst oder immer mehr in Kontakt kommst.

Denk daran: die Lösung für dein physisches wie psychisches Wohlbefinden liegt in dir!
Ich wünsche dir einen heilsamen und freudigen Weg!

Und ganz zum Schluss …

…wünsche ich dir nun viel, viel Spaß mit den Übungen und den Anregungen und würde mich sehr freuen, wenn du mir schreibst, wie es dir damit geht!  Ich freue mich auf dein Feedback!

Herzlichst, Mirjam

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