Unser Arbeitsleben hat sich sehr verändert: für manche erst mit Corona und für manche auch schon länger. Wir sitzen ganz viel vor dem Bildschirm, immer häufiger auch nicht mehr in einem Büro, sondern oftmals allein daheim. Das kann es noch schwieriger machen, sich zu bewegen und mit anderen in Kontakt zu bleiben. Da ist es manchmal gar nicht so leicht, in Bewegung und in Verbindung zu bleiben. Aber nach meinem Verständnis ist Bewegung ein entscheidender Baustein für unsere körperliche und mentale Gesundheit.
Ich habe mich sehr über die Einladung von Sara Menzel-Berger gefreut, an ihrer Blogparade mit dem Titel „Psychische Gesundheit im Online-Business“ teilzunehmen. Das Thema spricht mich sehr an. Denn aus meiner persönlichen, wie beruflichen Erfahrung als Praktikerin der Grinberg Methode kann ich sagen: Es ist wirklich eine große Herausforderung, gesund zu bleiben, wenn man viel am Bildschirm arbeitet.
Mental und körperlich gesund im Online-Business -
Entscheide dich für dich
Es erfordert zunächst eine Entscheidung, sich um sich selbst zu kümmern. Die Arbeit vor dem Bildschirm - oft allein - erfordert in gewisser Weise noch mehr Disziplin, weil es kaum ein eingebautes Korrektiv gibt, wie die übliche Zigarette, den Kaffee oder die Mittagspause. Man muss nicht mehr in andere Büros laufen, und auch der Gang zur Toilette ist für die meisten kürzer und damit kaum erwähnenswert. Aber es gibt auch den Vorteil, dass man zu Hause leichter Übungen machen kann, weil man nicht den kritischen Blicken der Kollegen ausgesetzt ist.
In diesem Blog werde ich einige der Risiken von zu viel Bildschirmzeit beleuchten, und in Teil II werde ich über konkrete Möglichkeiten sprechen, wie du dich um dein Wohlbefinden kümmern kannst, wenn du von zu Hause ausarbeitest.
Sitzen ist das neue Rauchen
Zu langes Sitzen schadet der Gesundheit in vielerlei Hinsicht. Unser Körper ist nicht dafür gemacht, sich so wenig zu bewegen. Bewegungsmangel kann zu allerhand körperlichen Beschwerden führen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nacken- und Rückenschmerzen oder Übergewicht; auch die Gelenke und das Skelett werden dadurch geschädigt (Arthrose und Osteoporose). Außerdem leiden die Verdauung und die Sehkraft lässt nach
Wenn unsere Arbeit mit elektronischen Geräten verbunden ist, neigen wir dazu, viel zu sitzen und im Wesentlichen mit dem Verstand zu arbeiten. Diese Konzentration unserer Wahrnehmung auf nur einen Teil von uns selbst führt oft zu einer Überlastung des Kopfes. Unsere ganze Energie scheint sich während der Arbeitszeit in nur einen kleinen Teil unseres Körpers zu ballen. Das Gleichgewicht ist gestört! Unser Kopf wird schwer, während wir der Rest des Körpers wie ein Anhängsel behandeln und sträflich vernachlässigen.
Wenn der Kopf immer voller wird, fällt es uns auch schwerer, abzuschalten, und das mindert unsere Schlafqualität. Dabei ist der Schlaf für unsere Gesundheit so wichtig. Er ist nicht nur für die körperliche Erholung notwendig, sondern auch für das Lernen. Die tagsüber gesammelten Eindrücke und Informationen werden in der Nacht im Gehirn verarbeitet. Auf diese Weise trägt der Schlaf zu Gesundheit und Wohlbefinden bei.
Zu wenig haptische, tiefe, bewegende Erfahrung
Wenn wir sehr lange auf einen Bildschirm starren, werden viele unserer Sinne nicht mehr angesprochen. Es kommt zu einer visuellen Überlastung, während der Geschmacks-, Geruchs- und Tastsinn nicht stimuliert werden. So werden viele Aspekte unseres Seins vernachlässigt. Meiner Erfahrung nach fühlt man sich aber nur dann vollständig, zufrieden und erfüllt, wenn man sich als Ganzes begreift - wenn man sich geistig, spirituell, emotional und körperlich angesprochen fühlt oder angesprochen wird. Deshalb ist es wichtig, dass wir in unserem Alltag alle unsere Sinne nutzen.
Kaum neue räumliche Erfahrungen
Wenn wir stundenlang nahezu bewegungslos vor einem Bildschirm sitzen, wird unsere räumliche Erfahrung auf ein Minimum reduziert. Obwohl wir alle möglichen Eindrücke aus dem World Wide Web gewinnen, fehlt uns die physische Erfahrung von Weite und Raum. Es ist ein ganz anderes Erleben, wenn wir uns selbst mit allen Sinnen im Raum bewegen. Wenn wir viel Zeit vor einem Bildschirm verbringen, scheint unser Bewusstsein in den Bildschirm zu schlüpfen. Dort ist es eingekapselt, und das schafft ein Gefühl der Enge und Frustration, bis hin zur Depression.
So kommst du aus der Negativ-Spirale raus
Wenn wir im Stress sind und uns immer weniger um unsere körperlichen (Grund)Bedürfnisse kümmern, vernichtet das unsere Lebens- und Arbeitsfreude. Wie kommen wir da wieder raus?
Leben ist Bewegung
Die einfachste Antwort ist: sich bewegen! Wenn wir uns bewegen, regen wir zahlreiche Körperfunktionen an: Der Bewegungsapparat und das Herz-Kreislauf-System werden aktiviert, ebenso wie der Stoffwechsel, das Immunsystem, die Hormone und das Nervensystem und damit auch die Gehirnfunktion und die Psyche.
Eine wunderbare Art um wieder in Bewegung zu kommen kann sMove! sein. Mehr zu dieser achtsamen Form der Bewegung findest du in meinem Blogartikel Mach mal Pause!, da stelle ich "sMove! = Bewegte MEDITATION" vor.
Atem ist Bewegung
Meines Erachtens braucht es nicht immer viel Bewegung, um von diesen Vorteilen zu profitieren. Allein der Atem bewegt den Körper. Wenn wir zum Beispiel in den Bauch atmen, massieren wir Ihre Verdauungsorgane. Wenn wir hoch in den Brustkorb atmen, bewegen wir sanft die Schultern und den Nacken. Das kannst du dir bewusst zunutze machen! Volle, tiefe Atemzüge erhöhen das Energieniveau, und du fühlst dich sofort lebendiger.
Lies auch in meinen Blogbeitrag Breath, Baby! was du für deine geistige und körperliche Gesundheit tun kannst.
Raus aus der Gewohnheit
Schreib dir eine Liste mit mindestens 20 Dingen, die dir guttun und die deine geistige und körperliche Gesundheit, fern vom Arbeitsplatz stärken.
Auf diese Liste gehört alles, was dich von Herzen freut:
deine Lieblingsmenschen treffen, der Caféhaus, Restaurant-, Kino-, Konzert- oder Kinobesuch. Notiere dir, wenn du gerne schwimmst, joggst, reitest, Boule spielst oder auf Berge kraxelst. Auch dein Lieblingsfrühstück oder das beste Kuchenrezept, deine Hobbys gehören auf die Liste.
Denn es ist unglaublich, aber wenn wir im Stress sind, dann VERGESSEN wir oft das naheliegende.
Sorge dafür, dass du als Ausgleich nicht nur in deine LieblingsNetflixserie eintauchst und somit noch mehr Stunden vor dem Bildschirm sitzt.
Wichtig ist vor allem, dass alles auf der Liste absolut gar nichts mit deiner Arbeit zu tun hat! Dieses kleine Survival Kit sorgt dafür, dass du in stressigen Momenten die Pausetaste drücken kannst und gezielt andere oder gar alle deine Sinne ansprichst!
Probier‘ es einfach mal aus! Vielleicht kannst du sogar Prioritäten festlegen. Denn wenn es wirklich eng wird, ist dir ein Spaziergang vielleicht wirklich zu viel, aber für ein paar tiefe Atemzüge, eine einfach Yoga-Übung oder eine - von mir favorisierte - kleine sMove!-Einlage ist noch Zeit.
Sei proaktiv
Es ist gut, proaktiv zu sein. Diese Liste kann dein Leitfaden sein: um dir die "guten" Gewohnheiten in weniger stressigen Momenten anzutrainieren. Dann ist es im stressigen Notfall nicht mehr so ein enormer Aufwand, dich um dich zu kümmern.
In Teil II dieses Blogs erzähle ich dir, was ich am liebsten tue, um gesund zu bleiben, wenn ich von zu Hause aus arbeite.
Herzlichst, Mirjam
PS. Wenn Dir mein Artikel gefallen hat, teile den Link gerne in deinen Gruppen und auf Social-Media und lade Deine Freunde zum Austausch ein. Ich bin gespannt.