Es gibt Momente im Leben, da fühlt sich Lernen überhaupt nicht leicht an. Nicht schön. Nicht inspirierend. Eher so: Unklar. Unangenehm. Widerständig.
Genau das kenne ich seit meiner eigenen Schul- und Unilaufbahn. Und ich durfte das auch im Footwork-Intensivkurs bei den Teilnehmer*innen beobachten und erleben. Denn bevor wir etwas lernen und in unser Wissen integrieren können, kommt etwas anderes zuerst:
Das Nichtwissen.
Und dieses Nichtwissen fühlt sich im Kopf und im ganzen Körper oft gar nicht gut an.
Es ist wie ein kleines inneres Stolpern. Ein „Ich weiß nicht, wie das geht“, das eben nicht nur im Kopf, sondern in unseren Muskeln, unserer Art zu atmen, in unserer Körperhaltung, unserer Körperwahrnehmung und unserem Verhalten sichtbar wird.
Und gleichzeitig ist das genau der Moment, wenn wir da durchkommen, wo wirkliche Veränderung beginnt.
Warum Lernen mit dem Körper anders ist
Wir alle haben gelernt, zu lernen – aber meistens nur über:
Körperliches Lernen funktioniert jedoch völlig anders.
Dies ist beispielsweise im Footwork-Intensivkurs spürbar. Dies betrifft sowohl diejenigen, die berührt wurden, als auch diejenigen, die die Berührungsformen anwenden.
Avi Grinberg hat 17 spezifische Techniken entwickelt, die über die Füße angewendet werden. Mithilfe dieser Handgriffe kann der Gebende in den Sessions Entspannung, Stille und Atmung vermitteln.

Bei diesen Sessions passiert Folgendes mit dem Körper des Bekommenden:
Vom Kopf in den Körper. Vom Konzept zur Erfahrung.
Vom Nicht-Wissen ins Können.

Manchmal passiert das "Rutschen" in einer einzigen Session, manchmal über mehrere Sessions hinweg.
Für viele fühlt sich das an, als würde im Kopf und Körper mehr Platz entstehen, mehr Ruhe, aber auch mehr Lebendigkeit. So, als würde etwas „einrasten“, das vorher anstrengend war.
Nichtwissen im Körper halten – statt schnell zu lösen
Das klingt vielleicht paradox, aber ein wesentlicher Teil des Lernens besteht aus meiner Sicht darin,
das Nichtwissen erstmal körperlich "zu halten".
Das bedeutet konkret, dass wir nicht sofort alles sofort verstehen müssen, versuchen es „gut zu machen“ oder kontrollieren zu können. Denn zwischen Nichtwissen und Wissen gibt es diesen besonderen Raum:
Mir kommt das wie ein Nadelöhr vor. Der Korridor ist schmal, unbequem und manchmal frustrierend. Es braucht Mut, diesen Raum nicht vorschnell zu verlassen, sondern im Körper präsent zu bleiben. Auch dann, wenn es sich ungewohnt oder unsicher anfühlt. Aber wenn man sich traut hindurch zu gehen, dann wird das
Lernen plötzlich leicht, intuitiv, direkt.
Es entsteht ein zutiefst körperlich befriedigender Moment, den es unbedingt zu feiern gilt. Darüber hinwegzugehen, wäre ein großer Jammer.
Die besondere Erfahrung im Footwork-Intensivkurs
Die Berührungsformen von Avi Grinberg sind eigentlich einfach und auf eine gewisse Weise natürlich, also nicht kompliziert. Es sind aber durchaus viele Techniken, die in relativ kurzer Zeit erlernt werden können.
Den Teilnehmern ist es oftmals fremd, über die Berührung der Füße jemandem grundlegende Erfahrungen wie Entspannung, mehr Stille und eine tiefere Atmung zu vermitteln. Auf ihrem Weg zum routinierten Footworker müssen die Teilnehmer oftmals Hürden überwinden.
Einige Themen tauchten immer wieder beim Lernen von etwas komplett Neuem auf:
Die Teilnehmer werden oft ärgerlich, ungeduldig, resigniert etc. Das sind so typische Reaktionsmuster, mit denen wir gelernt haben, auf etwas Neues zu reagieren. Genau an diesem Punkt wird es spannend.
Denn dann passiert etwas, das viele als „magisch“ beschreiben. Die Grundlage dafür ist, dass du lernst, die verschiedenen Berührungsformen anzuwenden, und dass du sie selbst erhältst.
Dein Körper und dein Nervensystem lernen.
Viele Teilnehmer*innen erzählen, dass sie sich nach ein paar Tagen theoretisch und praktisch sicherer fühlen.
In nur vier Tagen entsteht eine solide Sicherheit. Gerade weil du die Berührungsformen nicht nur lernst und übst, sondern sie auch am eigenen Körper erlebst, wenn eine Kolleg*in mit dir arbeitet.
Für viele ist das ein tief zufriedenstellender Moment.
Hier findest du mehr Infos zum Footwork-Intensivkurs.

Warum Füße ein Tor zur Freiheit sind
Die Füße sind weit weg von unserem Kopf und genau deshalb sind Sessions in den Füßen so kraftvoll. Wir können die Empfindungen nicht auf die gleiche kontrollierende, überdenkende Weise steuern wie unsere Gedanken.
Gleichzeitig sind die Füße von vielen Nervensträngen durchzogen, hier enden unzählige Nervenbahnen. Über die Füße fühlen wir den Boden unter uns, und das gibt uns ein tiefes Gefühl von Sicherheit, das viel weitreichender ist, als es der Begriff „Erdung“ vermuten lässt.
Eine Footwork-Session verbindet uns wieder bewusst mit unseren Füßen und hat eine tiefe Wirkung auf unser ganzes Körper-Geist-System. Wenn sich die Füße frei und wohlig anfühlen, hat das einen Effekt auf unser ganzes Sein.
Es ist, als würde der Körper sagen:
„Jippie“
Lernen darf wieder ein Abenteuer sein
Für mich ist das Schönste am Lernen mit und durch den Körper, dass es nie langweilig wird. Es gibt immer wieder Neues zu erkunden, zu erforschen und zu lernen.
Dabei geht es nicht allein darum, eine Technik zu lernen. Sondern ums Erleben. Man könnte auch sagen: Es geht ums Body Learning, bei dem der ganze Körper einbezogen ist.

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Und vielleicht das Wichtigste:
Das geht bis ins hohe Alter. Solange wir uns erlauben, neugierig zu bleiben.
Denn eigentlich geht es mir persönlich schon lange nicht mehr darum, irgendwann „fertig” zu sein. Das kannte ich noch bis in mein Erwachsenenalter. Erst durch meine Lehrer der Grinberg Methode®, Beatriz Fernandez, Xavi Tur, Inge Scheid aber auch Avi Grinberg und Ruth Elkana wurde mir klar, dass es gar nicht darum geht und dass das so in Ordnung ist.
Es ist ein Weg. Auf diesem Weg genieße ich das tiefe Lernen mit dem ganzen Körper. Das befriedigt mich viel mehr, als nur mit dem Kopf zu versuchen, alles zu verstehen.
Und es freut mich zutiefst, wenn die Teilnehmer*innen meines Footwork-Intensivkurses in sehr kurzer Zeit eine so tiefgreifende Erfahrung machen dürfen.
Das berührt mich sehr: der Mut der Menschen, sich auf dieses körperliche Lernen einzulassen.
Und ich merke immer wieder, wie viel Freude mir dieses körperliche Lernen macht – viel mehr, als jedes reine Kopf-Verstehen.
Lust, das selbst zu erleben?
Jedes Jahr unterrichte ich zwei Footwork-Intensivkurse.
Vielleicht bist du das nächste Mal mit dabei.
In einer kleinen, persönlichen Gruppe kannst du tief in die Praxis eintauchen, die Berührung sowohl geben als auch empfangen und dein eigenes Nervensystem, deine Körperwahrnehmung und dein Lernen neu erleben. Theorie und Praxis greifen ineinander, sodass Verstehen über eigenes Erleben möglich wird.
Lass dich von dir selbst und von den anderen in diesem Kontext überraschen.
Vielleicht erlaubst du dir, wieder Anfänger zu sein und einen neuen Pfad zu beschreiten. Das ist eine Einladung. Zum Mut, nicht zu wissen, zu fühlen und dich auf eine andere Art von Lernen einzulassen.
Ich würde mich freuen.
Herzlichst,
Mirjam

Ich arbeite in München als Grinberg Praktikerin und begleite Menschen dabei, über Berührung, Atmung und Aufmerksamkeit neue Erfahrungen mit ihrem Körper zu machen.
Alle Infos und Termine zum Footwork-Intensivkurs findest du hier: Footwork-Intensivkurs in München.
P.S. Ich bin gespannt, wie und was Lernen für dich bedeutet. Schreib mir gerne über deine Erfahrungen!
